Seiten

11 November 2022

Napoleon in Wien

In den Koalitionskriegen wurde Wien zweimal von Napoléons Truppen eingenommen.
Die erste Besetzung am 13. November 1805 verlief kampflos.
Nachdem Österreich im August 1805 mit Schweden dem Bündnis zwischen England und Russland beigetreten war (dritte Koalition gegen Frankreich), erklärte Frankreich am 23. September 1805 Österreich den Krieg und im November 1805 bereitete sich Wien auf eine Besetzung vor.
Am 13. November kamen drei französische Marschälle mit weißer Fahne über die Taborbrücke, die damals einzige und stark verteidigte Donaubrücke, und überzeugten den österreichischen Befehlshaber, dass der Krieg eigentlich schon vorbei sei.
In der Zwischenzeit konnte die französische Armee ungehindert einziehen und wurde von der Bevölkerung eher neugierig als ablehnend begrüßt. Napoléon, der tags darauf im Schloss Schönbrunn Quartier bezog, ließ denn auch 10.000 Männer der Wiener Nationalgarde bewaffnet und überließ ihnen später bei seinem Abzug wieder das unbeschädigte Waffenarsenal. Vorher war zwischen Frankreich und Österreich der Friede von Pressburg geschlossen worden.

Die zweite Besetzung Wiens im Mai 1809 hingegen gelang nur nach schwerem Beschuss der heutigen Altstadt; Napoléon bezog wieder Schloss Schönbrunn.
Kurz darauf hatte Napoléon in der Schlacht bei Aspern seine erste größere Niederlage zu verkraften, der jedoch sechs Wochen später der Sieg bei Deutsch-Wagram folgte.
Französische Offiziere begleiteten den Sarg des verstorbenen Joseph Haydn.
Der Kaiser der Franzosen feierte am 15. August 1809 seinen 40. Geburtstag in Wien; alle Kirchenglocken läuteten.
Insgesamt blieb Napoléon bei seinem zweiten Aufenthalt rund fünf Monate in Wien und regierte von Schönbrunn aus. 
Es ist dokumentiert, welche Räume des Schlosses vom französischen Kaiser bewohnt wurden:
Der Zeremoniensaal diente als Audienzzimmer, der Blaue Chinesische Salon als Wohnzimmer; das Vieux-Laque-Zimmer wurde als Salon oder auch als Schreibzimmer verwendet, das anschließende als Schlafzimmer - heute als Napoleonzimmer bezeichnet; das Porzellanzimmer wurde von ihm wie schon von Maria Theresia als Arbeitszimmer benutzt.

Napoleon beschwerte sich bei seinen Schönbrunn-Aufenthalten zwar über die mangelnde Ausstattung, dennoch war er von der „wahrhaft königlichen Residenz“ beeindruckt.
Er besuchte mehrfach das Schönbrunner Schlosstheater, seine Ankunft wurde immer mit einem Trommelwirbel angekündigt, danach nahm er mit dem Textbuch in der Hand in seiner Loge Platz. 

-->  Napoleon kämpft --> interessantes Video 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen