17 Februar 2022

10. Februar - 200. Todestag von Herzog Albert

Herzog Albert von Sachsen-Teschen (1738–1822) stieg am Wiener Hof vom Offizier zum Ehemann von Erzherzogin Marie Christine (1742–1798), der Lieblingstochter von Maria Theresia, auf. 
Er war der Begründer und ist der Namenspatron der Albertina, der größten Graphiksammlung der Welt.

Im April 1766 heiratete er in Schloss Hof Erzherzogin Marie Christine.
Die Ehe war eine der wenigen Liebesheiraten unter den Kindern Maria Theresias und auch eine der glücklichsten. Albert Kasimir wurde aus der Erbmasse seines Schwiegervaters mit Gütern um Teschen (Österreichisch-Schlesien), ausgestattet und nannte sich fortan Herzog von Teschen. Durch geschickte Wirtschaftspolitik und günstige Lage wurde das Gebiet im Zuge der Industrialisierung zu einem der wirtschaftlich erfolgreichsten in der Habsburgermonarchie.
1767 wurde er von Kaiser und Reichstag zum Reichsgeneralfeldmarschall ernannt. 1765 bis 1780 fungierte er als Statthalter von Ungarn in Pressburg mit dem Sommersitz in Schloss Halbturn, anschließend als Generalgouverneur der Österreichischen Niederlande, wo er in Brüssel das Schloss Laeken erbauen ließ. Auch dieses Schloss diente ihm zur Unterbringung seiner Kunstsammlung. 


Die wichtigste Entscheidung neben der Gründung der Albertina war jedoch die Adoption von Erzherzog Karl. Karls Vater Kaiser Leopold II. akzeptierte diese Entscheidung zugunsten seines Sohnes und Karl übersiedelte noch im gleichen Jahre zur weiteren Ausbildung nach Schloss Laeken in den Österreichischen Niederlanden. 

Von den Revolutionskriegen aus Brüssel vertrieben, ließ das Paar sich in Wien nieder, wo das Palais von Emanuel Teles de Silva für ihn umgebaut wurde. 

In diesem Palais befindet sich noch heute die nach ihm benannte Albertina.
Von seiner Kunstsammlung in Brüssel konnte er 1792 nur zwei Drittel nach Wien retten, da eines der drei Transportschiffe bei einem Sturm im Ärmelkanal unterging.

Alberts Ehe blieb kinderlos.
1767 wurde Marie Christine zwar am 16. Mai von einem Mädchen entbunden, das jedoch den folgenden Tag nicht überlebte.
Erzherzogin Marie Christine verstarb am 24. Juni 1798 im Alter von 56 Jahren in Wien. Herzog Albert ließ ihr das erste Monument für eine Frau in der Residenzstadt errichten.
Antonio Canova. Grabdenkmal
für Erzherzogin Marie Christine
In den folgenden 24 Jahren, die Herzog Albert noch blieben, baute er die Albertina aus, organisierte seine Sammlung und verfügte, dass sie als unteilbares und unveräußerbares Gut an die nachfolgenden Herzöge von Teschen fallen würde.


Nach dem Tod von Herzog Albert 1822 wurde Erzherzog Karl, der Feldherr und Sieger von Aspern zum Nachfolger als Statthalter der Österreichischen Niederlande und Erben des Palais und der Sammlungen.

Unter ihm erfolgte ein weiterer Umbau, der vor allem die Innenausstattung betraf.

Nach Erzherzog Karl bewohnten das Gebäude sein Sohn, Feldmarschall Erzherzog Albrecht, nachdem das Palais benannt wurde, und nach dessen Tod sein Neffe Feldmarschall Erzherzog Friedrich.

Im April 1919 wurde das Palais und die Sammlung in das Staatseigentum der Republik Österreich übernommen. Seit 1921 werden das Albrechtspalais und die Kunstsammlung zumeist als Albertina bezeichnet. Im März 1945 wurde das Palais durch Bombenangriffe schwer beschädigt und nach Kriegsende wieder aufgebaut.

Siehe Bericht vom Festakt in der ALBERTINA