In den Koalitionskriegen wurde Wien zweimal von Napoléons Truppen
eingenommen.
Die erste Besetzung am 13.
November 1805 verlief kampflos.
Nachdem Österreich im August 1805
mit Schweden dem Bündnis zwischen England und Russland beigetreten war (dritte
Koalition gegen Frankreich), erklärte Frankreich am 23. September 1805
Österreich den Krieg und im November 1805 bereitete sich Wien auf eine
Besetzung vor.
Am 13. November kamen drei französische
Marschälle mit weißer Fahne über die Taborbrücke, die damals einzige und stark
verteidigte Donaubrücke, und überzeugten den österreichischen Befehlshaber,
dass der Krieg eigentlich schon vorbei sei.
In der Zwischenzeit konnte die französische
Armee ungehindert einziehen und wurde von der Bevölkerung eher neugierig als
ablehnend begrüßt. Napoléon, der tags darauf im Schloss Schönbrunn Quartier
bezog, ließ denn auch 10.000 Männer der Wiener Nationalgarde bewaffnet und
überließ ihnen später bei seinem Abzug wieder das unbeschädigte Waffenarsenal. Vorher
war zwischen Frankreich und Österreich der Friede von Pressburg geschlossen
worden.
Die zweite Besetzung Wiens im Mai
1809 hingegen gelang nur nach
schwerem Beschuss der heutigen Altstadt; Napoléon bezog wieder Schloss
Schönbrunn.
Kurz darauf hatte Napoléon in der Schlacht
bei Aspern seine erste größere Niederlage zu verkraften, der jedoch sechs
Wochen später der Sieg bei Deutsch-Wagram folgte.
Französische Offiziere begleiteten
den Sarg des verstorbenen Joseph Haydn.
Der Kaiser der Franzosen feierte am 15.
August 1809 seinen 40.
Geburtstag in Wien; alle Kirchenglocken
läuteten.
Insgesamt blieb Napoléon bei seinem zweiten Aufenthalt rund fünf
Monate in Wien und regierte von Schönbrunn aus. Es ist dokumentiert, welche Räume des Schlosses vom
französischen Kaiser bewohnt wurden:
Der Zeremoniensaal diente als Audienzzimmer, der Blaue Chinesische Salon
als Wohnzimmer; das Vieux-Laque-Zimmer wurde als Salon oder auch als Schreibzimmer
verwendet, das anschließende als Schlafzimmer - heute als Napoleonzimmer bezeichnet;
das Porzellanzimmer wurde von ihm wie schon von Maria Theresia als Arbeitszimmer
benutzt.
Napoleon beschwerte sich bei seinen Schönbrunn-Aufenthalten
zwar über die mangelnde Ausstattung, dennoch war er von der „wahrhaft königlichen
Residenz“ beeindruckt.
Er besuchte mehrfach das Schönbrunner Schlosstheater,
seine Ankunft wurde immer mit einem Trommelwirbel angekündigt, danach nahm er mit
dem Textbuch in der Hand in seiner Loge Platz.
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