01 September 2021

250. Geburtstag von Erzherzog Carl

Erzherzog Karl Ludwig Johann wurde am 5. September 1771 in Florenz als 3. Sohn des späteren Kaisers Leopold II. von Österreich und seiner Gemahlin Maria Luise, Infantin von Spanien, geboren. Karl stand in der Erbfolge hinter seinem älteren Bruder, dem späteren Kaiser Franz zurück.
Daher erfüllte Erzherzog Karls Vater Leopold II. kurz nach seiner Kaiserkrönung in Frankfurt am Main seiner Schwester der Generalstatthalterin der österreichischen Niederlande (Belgien), Erzherzogin Marie Christine, und deren Gatten dem Herzog Albert von Sachsen-Teschen, die Bitte, ihren Neffen Karl im November 1790 an Kindesstatt anzunehmen, und gab die förmliche Einwilligung zur Adoption
Schon in frühester Jugend widmete sich Erzherzog Karl mit Vorliebe den Wissenschaften. Nach einer strengen Erziehung und umfassenden Ausbildung in allen Geisteswissenschaften und nachdem er seinem Vater bei der Krönung zum böhmischen König in Prag am 20. September 1791 beigewohnt hatte, zog er nach den österreichischen Niederlanden, wo er bald darauf die militärische Laufbahn einschlagen sollte. 

Seine Pflegeeltern erwarteten den kaiserlichen Prinzen in dem damaligen Frauenstift Thorn und am 1. Oktober 1791 trat Erzherzog Karl in Brüssel ein, von der Bevölkerung freundlich begrüßt.
Er fand während seines zweijährigen Aufenthaltes in Brüssel, an Seite seiner Tante, der Generalstatthalterin Erzherzogin Marie Christine, Gelegenheit, in Politik und Verwaltung seinen Scharfblick zu üben.
Erzherzog Karl war von kleiner Statur, persönlich sehr tapfer und mutig. Seit seiner Jugend mit dauerhaften epileptischen Anfällen geplagt, welche ihn in seinen Entscheidungen als späteren Armeeführer auch beeinflussen konnten.
Als das Jahr 1792 heranbrach, begann man sich auf beiden Seiten für einen Waffengang zu rüsten.
Am 1. März 1792 ereilte des Erzherzogs Vater, Kaiser Leopold II. mitten in der Krise mit Frankreich plötzlich und unerwartet der Tod, und Karls Bruder, der erst 24jährige Erzherzog Franz, welcher stets für eine „aktive“ Politik gegen das revolutionäre Frankreich eingetreten war und auch in Paris als das eigentlich treibende Element der Kriegspartei galt, bestieg als Kaiser Franz II. den Thron.
Gewiss war es kein Zufall, dass nur wenige Wochen später die Katastrophe hereinbrach, die Karls Vater immer vermeiden wollte. Am 20. April 1792 erklärte König Ludwig XVI. unter dem Druck der Nationalversammlung seinem Neffen den Krieg und Erzherzog Karl war von Brüssel nach Wien gereist, um sich mit seinem nun kaiserlichen Bruder zu beraten.
Seine schwerkranke
Mutter verschied am 15. Mai 1792 und unmittelbar nach den Trauerfeierlichkeiten reiste Karl nach Brüssel ab. Er begab sich sofort in das Hauptquartier Herzog Alberts und bei einem Vorstoß seines Pflegevaters gegen die Festung Maubeuge an der Sambre kam es bei La Grisuelle zu einem für die Österreicher siegreichen Gefecht, in dem der 21jährige Erzherzog Karl die Feuertaufe empfing.
Er legte dabei „eine Ruhe und Kaltblütigkeit“ an den Tag, die den Herzog, wie dieser dem Kaiser meldete, „entzückten“.
1794 kehrte Karl nach Wien zurück, um Kriegswissenschaft zu studieren und bald begann seine große militärische Karriere .........

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