15 Juni 2022

Ferienspiel am 2. Juli 2022, 14-16 Uhr

Nach zweijähriger Pause gibt es heuer wieder ein Ferienspiel für Kinder!
Termin bitte vormerken: Samstag, 2. Juli 2022, 14-16 Uhr

Unser Ziel ist es, Freude und Spaß an Kultur und Geschichte so früh wie möglich zu wecken – und zu erhalten. 

Wir haben ein Programm entwickelt, welches das Lernen und Verstehen historischer und kulturgeschichtlicher Inhalte nicht durch passives Zuhören, sondern durch aktives Tun wie Experimente, Spiele oder Rätsel vermitteln soll.
Das aktionsreiche Programm unseres Ferienspiels mit Rätselrallye, etc. wird von erfahrenen Museumspädagoginnen entwickelt und ist für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren geeignet. Für jüngere Geschwister gibt es Ausmalbilder, Stifte, Bastelmaterial etc.
Das Programm bietet altersadäquat Einblick in das Leben und Wirken Napoleons, einer der schillerndsten Persönlichkeiten der Weltgeschichte.
Um sich in die damalige Zeit zu versetzen, probieren die jungen Prinzessinnen und Prinzen Kleider im Stile der napoleonischen Zeit – natürlich gibt es auch Krönchen für die edlen Damen!
Es werden jedoch auch die Lebensumstände der von Napoleons Feldzügen unmittelbar betroffenen einfachen Soldaten beleuchtet. Auch einen Besuch des Infanterieregimentes IR 3 erwarten wir!
Die virtuelle Ausstellung über die S8-Grabungen der ASFINAG auf dem Gebiet des ehemaligen Schlachtfeldes von 1809, wo man mittels Touchscreen die Arbeit der Archäologen nachvollziehen kann und selbst über die Schichten der Grabungsebenen navigieren kann, werden wir testen.

Mag. Helga Szivatz und Waltraud Toman
Museumspädagoginnen

10 Juni 2022

3A der VS Deutsch-Wagram besuchte das Heimatmuseum

Mit großer Freude durften wir am 7. Juni die Klasse 3A  unserer Volksschule mit ihrer Klassenlehrerin Frau Silvia Aust-Wagner im Museum begrüßen.
Herr Direktor Derbic und Frau Mag. Szivatz führten die jungen Gäste durch das Napoleon- und auch das Heimatmuseum.
Bereits sehr gut auf die Thematik vorbereitet, stellten die Schülerinnen und Schüler interessiert gezielte Fragen und besonders an der Multimediawand mit Touch-Screen und der Vitrine über die ASFINAG-S8-Ausgrabungen fanden die Besucher großen Gefallen.
Um den Museumsbesuch spannender zu gestalten, gab es ein Kreuzworträtsel zu lösen und alle jungen Besucher waren damit erfolgreich und erhielten dafür eine süße Überraschung.

Einen schönen Bildbericht gibt es auf der Homepage der Volksschule 

18 April 2022

21. März 1804 CODE CIVIL Code Napoléon

Die Französische Revolution hatte Frankreich seit 1789 stark verändert. Die Ideale von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit wurden in die politische Praxis umgesetzt.
General
Napoléon Bonaparte ergriff 1799 durch einen Putsch die Staatsmacht und erklärte die Revolution 1799 für beendet. In dem am 21. März 1804 eingeführten Code Civil wurden die Errungenschaften der Französischen Revolution schriftlich verankert. Sie beruhten weitgehend auf den Ideen der Aufklärung.
Zu den wichtigsten Inhalten gehörten Zivilrechte wie Freiheit, Gleichheit vor dem Gesetz, Trennung von Kirche und Staat sowie Schutz des Privateigentums. Auch in der Wirtschaft gab es einige Neuerungen: der Code Civil erlaubte Gewerbefreiheit, schatte das Zunftwesen ab und stellte die Marktwirtschaft auf eine rechtliche Grundlage.
Der Gesetzestext bestand aus drei Büchern, die das Recht nach Personen, Sachen sowie anderen Dingen wie Erbschaft auslegten. Die Rechte von Frauen blieben jedoch weiterhin unberücksichtigt.
D
er Code Civil garantierte allen männlichen Bürgern:
Freiheit für jeden
Gewerbefreiheit und freie Berufswahl
Abschaffung des Zunftzwangs
Gleichheit vor dem Gesetz
Laizismus: vollkommene Trennung zwischen Kirche und Staat
Schutz des Privateigentums
Schaffung der juristischen Basis für die Marktwirtschaft
Aufzeichnung von Geburten und Todesfällen (Personenstandswesen
)
Die Einführung des Code Civil führte in Frankreich und einigen Teilen Europas zu weitreichenden gesellschaftlichen und politischen Veränderungen. Die Ideen von Freiheits- und Grundrechten hinterließen bei den Bürgern in den besetzten Staaten deutliche Spuren. Dies wurde später grundlegend für die Zeit des Vormärz. Darüber hinaus entwickelten sich die von Napoleon besetzten Territorien des Rheinbund zu modernen Staaten. Diese Neuerungen brachen mit der alten feudalen Gesellschaftsordnung und wurden charakteristisch für den Beginn einer neuen Epoche. Feudalismus und Ständegesellschaft waren nun Geschichte.
Der Code Civil bleib auch nach dem Ende der Napoleonischen Vorherrschaft 1815 in einigen Gebieten bestehen. 
Napoléon:  ′′ Mein wahrer Ruhm ist nicht, dass ich vierzig Schlachten gewonnen habe;
Waterloo wird die Erinnerung an so viele Siege löschen.
Was nichts löschen wird, was ewig leben wird, ist mein Zivilgesetzbuch."

31 März 2022

Museumseröffnung am 3. April 2022

Am 3. April 2022 öffnen wir unsere Tore wieder für Museumsbesucher und freuen uns auf Ihren Besuch! 
Bitte beachten Sie für den Museumsbesuch die COVID-19-SCHUTZMASSNAHMEN
FFP2 Maskenpflicht im Innenbereich

30 März 2022

8. April 1766 Hochzeit Herzog Albert und Marie Christine

Die Adoptiveltern von Erzherzog Carl - Erzherzogin Marie Christine, Lieblingstochter Maria Theresias und Albert Kasimir von Sachsen-Teschen - heirateten am 8. April 1766 in der Kapelle von Schloss Hof.
Warum fand dieses Hochzeitsfest nicht in Wien statt?
Prinz Albert von Sachsen sah Maria Christina 1764 zunächst im Frühling in Wien und später in Preßburg und fühlte sich stark zu ihr hingezogen. Die Zuneigung beruhte auf Gegenseitigkeit.
Da Kaiser Franz I. Stephan seine Tochter mit einem anderen Mann verheiraten wollte, wirkte Maria Theresia darauf hin, dass Maria Christina das Verhältnis zu Albert geheim halten und vorsichtig abwartend auftreten solle.
Im Juli 1765 erfolgten Reise der Kaiserfamilie nach Innsbruck, um dort die Hochzeit des späteren Kaisers Leopold II. mit Maria Ludovica von Spanien (die leiblichen Eltern des Erzherzogs Carl) zu
begehen
.
Nach der Hochzeit Leopolds starb Franz I. Stephan plötzlich am 18. August 1765 und der Tod des Kaisers löste bei seinen Familienangehörigen tiefe Trauer aus, auch bei Maria Christina, deren Ehepläne aber nun auf keine Hindernisse mehr stießen. 
Aufgrund der normalerweise ein Jahr währenden Hoftrauer wegen des Ablebens des Kaisers war jedoch bei der Verwirklichung der Eheschließung respektvolle Zurückhaltung angesagt.

Am 2. April 1766 fand die Verlobung statt, am folgenden 8. April die Trauung in der Kapelle von Schloss Hof, dem Witwensitz Maria Theresias.
B
ei dieser Hochzeitszeremonie trug Maria Christina ein weißes, perlenbesetztes Mousseline-Kleid und Albert eine Uniform, wohingegen die übrigen Gäste aufgrund der fortwährenden Hoftrauer schwarz gekleidet waren.
Maria Christina schenkte im Mai 1767 einer Tochter namens Christina das Leben, jedoch starb diese einen Tag nach der Geburt.
Das Kindbettfieber befiel Maria Christina, während Albert Mitte Juni 1767 die Blattern bekam; beide Eheleute genasen aber wieder.
Da Maria Christina aufgrund der schwierigen Entbindung keine weiteren Kinder gebären konnte, überredete sie 1790 ihren Bruder, Kaiser Leopold II., ihr seinen Sohn,
Erzherzog Carl, zur Adoption zu überlassen, um einen Erben zu haben. 

17 Februar 2022

10. Februar - 200. Todestag von Herzog Albert

Herzog Albert von Sachsen-Teschen (1738–1822) stieg am Wiener Hof vom Offizier zum Ehemann von Erzherzogin Marie Christine (1742–1798), der Lieblingstochter von Maria Theresia, auf. 
Er war der Begründer und ist der Namenspatron der Albertina, der größten Graphiksammlung der Welt.

Im April 1766 heiratete er in Schloss Hof Erzherzogin Marie Christine.
Die Ehe war eine der wenigen Liebesheiraten unter den Kindern Maria Theresias und auch eine der glücklichsten. Albert Kasimir wurde aus der Erbmasse seines Schwiegervaters mit Gütern um Teschen (Österreichisch-Schlesien), ausgestattet und nannte sich fortan Herzog von Teschen. Durch geschickte Wirtschaftspolitik und günstige Lage wurde das Gebiet im Zuge der Industrialisierung zu einem der wirtschaftlich erfolgreichsten in der Habsburgermonarchie.
1767 wurde er von Kaiser und Reichstag zum Reichsgeneralfeldmarschall ernannt. 1765 bis 1780 fungierte er als Statthalter von Ungarn in Pressburg mit dem Sommersitz in Schloss Halbturn, anschließend als Generalgouverneur der Österreichischen Niederlande, wo er in Brüssel das Schloss Laeken erbauen ließ. Auch dieses Schloss diente ihm zur Unterbringung seiner Kunstsammlung. 


Die wichtigste Entscheidung neben der Gründung der Albertina war jedoch die Adoption von Erzherzog Karl. Karls Vater Kaiser Leopold II. akzeptierte diese Entscheidung zugunsten seines Sohnes und Karl übersiedelte noch im gleichen Jahre zur weiteren Ausbildung nach Schloss Laeken in den Österreichischen Niederlanden. 

Von den Revolutionskriegen aus Brüssel vertrieben, ließ das Paar sich in Wien nieder, wo das Palais von Emanuel Teles de Silva für ihn umgebaut wurde. 

In diesem Palais befindet sich noch heute die nach ihm benannte Albertina.
Von seiner Kunstsammlung in Brüssel konnte er 1792 nur zwei Drittel nach Wien retten, da eines der drei Transportschiffe bei einem Sturm im Ärmelkanal unterging.

Alberts Ehe blieb kinderlos.
1767 wurde Marie Christine zwar am 16. Mai von einem Mädchen entbunden, das jedoch den folgenden Tag nicht überlebte.
Erzherzogin Marie Christine verstarb am 24. Juni 1798 im Alter von 56 Jahren in Wien. Herzog Albert ließ ihr das erste Monument für eine Frau in der Residenzstadt errichten.
Antonio Canova. Grabdenkmal
für Erzherzogin Marie Christine
In den folgenden 24 Jahren, die Herzog Albert noch blieben, baute er die Albertina aus, organisierte seine Sammlung und verfügte, dass sie als unteilbares und unveräußerbares Gut an die nachfolgenden Herzöge von Teschen fallen würde.


Nach dem Tod von Herzog Albert 1822 wurde Erzherzog Karl, der Feldherr und Sieger von Aspern zum Nachfolger als Statthalter der Österreichischen Niederlande und Erben des Palais und der Sammlungen.

Unter ihm erfolgte ein weiterer Umbau, der vor allem die Innenausstattung betraf.

Nach Erzherzog Karl bewohnten das Gebäude sein Sohn, Feldmarschall Erzherzog Albrecht, nachdem das Palais benannt wurde, und nach dessen Tod sein Neffe Feldmarschall Erzherzog Friedrich.

Im April 1919 wurde das Palais und die Sammlung in das Staatseigentum der Republik Österreich übernommen. Seit 1921 werden das Albrechtspalais und die Kunstsammlung zumeist als Albertina bezeichnet. Im März 1945 wurde das Palais durch Bombenangriffe schwer beschädigt und nach Kriegsende wieder aufgebaut.

Siehe Bericht vom Festakt in der ALBERTINA

 

18 Dezember 2021

Das Weihnachtsfest bei Erzherzog Carl

Die Geschichte des
Christbaums in Österreich beginnt am Weihnachtstag des Jahres 1823 im tief verschneiten Wien.
Erzherzogin Henriette von Weilburg-Nassau, die Gemahlin Erzherzog Carls, plante das erste Weihnachtsfest im Audienzsaal ihres hochherrschaftlichen Wohnpalais, der heutigen Albertina.
Sie beschloss ihren sechs Kindern zuliebe den in Hessen praktizierten protestantischen Brauch des „Grassbaums“ – auch Bescherbaum“ - in Wien fortzuführen.

Zusammen mit Erzherzog Johann versammelte sich die erzherzogliche Familie am Weihnachtsabend zum gemeinsamen Gebet und zum Singen traditioneller Lieder vor dem prächtig geschmückten Weihnachtsbaum.
Als Johann, der Bruder Erzherzog Carls, am Weihnachtsabend anstelle der katholischen Krippe einen strahlenden „Grassbaum“, üppig geschmückt mit Zuckerwerk, Äpfeln und Kerzen, vorfand, beklagte der als wohltätig und sparsam bekannte Habsburger den Prunk und den Überfluss an kostbaren Wachskerzen und Leckereien sowie den Verlust der katholischen Tradition.
Kaiser Franz I. fand jedoch Gefallen an dem Weihnachtsbaum und ließ bereits 1824 auch in der Hofburg eine festlich geschmückte Tanne aufstellen.
Somit war der Christbaum hoffähig geworden und sein Siegeszug durch die österreichische Weihnachtstradition konnte beginnen.

 Interessantes zu diesem Thema findet sich auch auf dem HGM-Wissensblog:

Die Museumsgesellschaft Deutsch-Wagram
wünscht allen Freunden und Besuchern
ein stimmungsvolles Weihnachtsfest und
viel Glück und Gesundheit für das Jahr 2022!

30 November 2021

2. Dezember 1804 - Krönung Napoléons I.

Am 2. Dezember 1804 wurde Napoléon Bonaparte in Anwesenheit von Papst Pius VII. in Notre-Dame de Paris zum Kaiser der Franzosen gekrönt. Kaum 35 Jahre alt, rekonstituierte er das Reich Karls des Großen zu seinem eigenen Vorteil!

Napoléon Bonaparte, welcher Frankreich als Diktator mit dem Titel des Ersten Konsuls regierte, nutzte den wiedergewonnenen Frieden, um seine Macht innen und außen zu festigen. 

Die Bourgeoisie, besorgt über die Gefahr einer royalistischen Restauration, bat ihn, Vererbung in seiner Familie als Garantie gegen die Rückkehr der Bourbonen zu etablieren.

So erklärte der Senat durch den sénatus-consulte vom 28. Jahr XII (18. Mai 1804), dass er die Regierung der Republik "einem Kaiser anvertraute, der den Titel eines Kaisers der Franzosen annahm".

Der neue Kaiser, ein Genie der Propaganda und Inszenierung, gibt sich nicht mit einer Bestätigung seines Titels durch das Volk zufrieden. 

Er wollte eine religiöse Salbung, um sich mit den anderen Kaisern in Einklang zu bringen.

Napoléon  verlangte nicht weniger als eine Krönung durch den Papst selbst – so wie Karl der Große ein Jahrtausend zuvor. 

Dabei wagt Napoleon den Eklat:

In der Pariser Kathedrale Notre Dame entreißt er dem Papst die Krone und krönt sich kurzerhand selbst.

Pius VII., 64 Jahre alt, akzeptiert die Maskerade in der Hoffnung, eine Vereinbarung über das Konkordat zu erhalten. 

Aber trotz der Überwindung geht er wieder mit leeren Händen, ohne etwas von Napoleon bekommen zu haben...

Die Kaiserkrone Napoléons wurde für die Krönung zum Kaiser der Franzosen 1804 angefertigt, außerhalb dieser einen Zeremonie aber nicht getragen

17 November 2021

14. Oktober 1809 Friede von Schönbrunn

Nur 2 Tage nach dem Attentatsversuch auf Napoléon fand - am 14. Oktober 1809 –der Friedensschluss zwischen Napoléon Bonaparte und Franz I. von Österreich auf Schloss Schönbrunn statt. Das Kaisertum Österreich hatte den am 9. April 1809 begonnenen Fünften Koalitionskrieg gegen Frankreich verloren.


Die in 18 Artikeln des Friedensvertrages festgelegten Gebietsverluste für Österreich waren enorm:
Österreich musste die 1805 erfolgte Abtretung von Tirol und Vorarlberg an Bayern bestätigen (den Aufständischen wurde Amnestie zugesichert), Salzburg mit Berchtesgaden, das Innviertel und einen Teil des Hausruckviertels an Bayern, Westkärnten, Krain, Kroatien südlich der Save, Görz, Triest, Fiume und Dalmatien an Frankreich (dieses bildete daraus die "Illyrischen Provinzen"), Ostgalizien an Russland und Westgalizien mit Krakau an das Großherzogtum Warschau (König von Sachsen) abtreten. 
Weiters musste Österreich die
Kontinentalsperre anerkennen.
Insgesamt hatte Österreich rund 100.000 km² mit etwa 3.500.000 Einwohnern abzutreten.
Die Habsburgermonarchie verlor damit den Zugang zur Adria,
musste als Kriegsentschädigung 85 Millionen Francs zahlen und
das Heer auf eine Stärke von 150.000 Mann reduzieren.

Die noch kämpfenden Tiroler (die sich in ihrem Kampf auf die Solidarität Franz' I. verlassen hatten) durften nicht mehr unterstützt werden.
Am 21. Oktober 1809 ging ein letzter Kampf am Bergisel
verloren und
Andreas Hofer wurde am 20. Februar 1810 in Mantua erschossen.

Folgen des mit dem Friedensschluss verbundenen außenpolitischen Kurswechsels durch Metternich waren die Ehe Napoléons mit der österreichischen Kaisertochter Marie-Louise und ein Militärbündnis, das Österreich dazu zwang, am Russlandfeldzug 1812 teilzunehmen.

 

11 Oktober 2021

Attentatsversuch auf Napoleon Bonaparte

Am 12. Oktober 1809 gab es einen Versuch, Napoleon zu ermorden. Nach der Schlacht von Wagram und wenige Tage nach der Unterzeichnung des Vertrages von Schönbrunn wandte sich ein 18-jähriger deutscher Patriot namens Friedrich Stapps  (auch Stapß bzw. Staps)  während einer Armeeüberprüfung an Napoleon und versuchte, den Kaiser zu erstechen.
Stapps war der Sohn eines lutherischen Pfarrers und erlernte den Beruf eines Kaufmanns.
Der streng religiös erzogene junge Mann sah in der Besatzung Napoleons den alleinigen Grund für die Not in Deutschland und wurde dessen erbitterter Gegner. So fasste er den Plan, den französischen Kaiser zu töten.
Er reiste mit geliehenem Geld nach Wien und nimmt in

Wien Leopoldstadt Quartier. Er macht sich auf den Weg nach Schloss Schönbrunn und am 12. Oktober 1809 - bei der Siegesparade aus Anlass der Schlacht bei Wagram tritt der Naumburger als Bittsteller an Napoleon heran - in der Hand ein in Papier eingeschlagenes scharfes Messer.
Bis auf zwei Schritte steht er bereits vor Napoleon!
Nur Marshall Louis Alexandre Berthier kann Friedrich Staps zurückhalten und übergibt ihn nach der Festnahme General Rapp. Der lässt ihn zu Wachstube bringen und visitieren. Außer ein paar unbedeutenden Papieren und einem Bild von einer Frau, fand man einen Dolch. General Rapp soll ihn verhören. Er werde niemanden Antwort stehen, außer dem Kaiser selbst, soll Staps gesagt haben. Napoleon ließ ihn also vorführen, umgeben von mehreren Generälen und seiner Entourage.

Aus dem Protokoll zum Ablauf des Attentates und dem Verhör:

"Der Gefangene mass den Kayser mit den Augen von der Scheitel bis zur Fusszeh und sagte ihm mit der kältesten Unerschrockenheit, dass er ihn habe ermorden wollen; das er ihn ihn schon zweymal in dieser Absicht mit einem Degenstock zur Parade gekommen sey und ihn auf der Treppe erwartet habe, wo er gewöhnlich herab zu kommen pflege; indessen habe diese Waffe ihm unbequem geschienen und er deshalb mit einem Dolche sich versehen; zum Unglück sey Napoleon gerade an diesem Freytage, wider seine Gewohnheit, auf der andern Seite der gebrochenen Treppe herab gestiegen, so habe der Gefangene seine Absicht verfehlt und sich unter das Volk mischen müssen, wo er denn entdeckt und verhaftet worden sey."

 Auf die Frage des Kaisers „Wenn ich Sie nun begnadige, wie werden Sie mir es danken? antwortete Stapps mit den jede Gnade ausschließenden Worten:Ich werde darum nicht minder Sie töten.“
Das Kriegsgericht verurteilt Friedrich Stapps zum Tode.

Am 16. Oktober 1809, früh um 7 Uhr führen Gendarmen den Jungen zur Hinrichtung; am Hinrichtungsplatz soll er noch gerufen haben: „Es lebe die Freiheit! Es lebe Deutschland! Tod seinen Tyrannen!“ Der zweite Feuerstoß des Erschießungskommandos der württembergischen Infanterie trifft ihn tödlich.
Napoleon, der an eine Einzeltäterschaft nicht glauben mochte, sondern zunächst eine Verschwörung der Illuminaten, dann „Umtriebe in Berlin und Weimar“ vermutete, wies seinen Polizeiminister Joseph Fouché an, die Sache geheim zu halten.

Erst 1831 erhielt der Vater des Attentäters eine amtliche Bestätigung über den Tod seines Sohnes. 
   Siehe auch -->  
Der Attentäter - Friedrich Staps - YouTube

Das Messer aus dem Besitz der königlichen Familie von Monaco, wurde zwischen 1895 und 1920 von Ludwig II., dem Großvater von Prinz Albert, erworben und 2014 in Fontainebleau am Stadtrand von Paris mit anderen Souvenirs von Napoleon versteigert. Die Mittel aus dem Verkauf dienten der Sanierung des Palais de Monaco.
Der Schätzwert des Messers betrug etwa 15.000 US-Dollar