16 Mai 2023

19. Mai 1802 Napoleons Ehrenlegion

Die Ehrenlegion (L’ordre national de la Légion d’honneur)  ist die ranghöchste Auszeichnung Frankreichs. Sie wurde am 19. Mai 1802 von Napoléon Bonaparte, damals noch Erster Konsul, zur Anerkennung militärischer und ziviler Verdienste gestiftet.
Mit der Ehrenlegion wurden seit der Gründung Franzosen und Nichtfranzosen ausgezeichnet.
Unter den ersten Deutschen, die in die Ehrenlegion aufgenommen wurden, war Johann Wolfgang von Goethe, dem Napoléon 1808 die Insignien eines Ritters der Ehrenlegion persönlich anheftete.

Mit der Aufnahme in die Ehrenlegion ist bis heute ein Ehrensold verbunden. Die jährliche Gratifikation blieb seit Gründung bis Mitte des 19. Jahrhunderts nahezu unverändert.
Die Entscheidung darüber, wer mit einem Orden der Ehrenlegion ausgezeichnet wird, kommt nur dem jeweils amtierenden französischen Staatspräsidenten zu, der zugleich Großmeister (Grand Maître) der Ehrenlegion ist. Großmeister des Ordens ist bis heute das jeweilige Staatsoberhaupt.

Komturkreuz der Französischen Ehrenlegion
1808 von Kaiser Napoleon an Goethe verliehen

11 April 2023

Napoléons erste Liebe Désirée

Bevor Napoléon nach Paris zog und Weltpolitik machte, hatte er sich in der Heimat Korsika am 21. April 1795 mit Désirée verlobt.
Bernhardine Eugénie Désirée Clary wurde am 8. November 1777 in Marseille geboren.
Ihr Vater François handelte mit Seide und hatte es zu großem Reichtum gebracht, wodurch die Familie Clary ein hohes Ansehen genoss.
Ein Zufall war es, der sie zu Napoléon führte. Ihr Bruder Etienne saß im Gefängnis und bei dem Versuch, seine Freilassung zu erreichen, lerne sie die arme Auswandererfamilie Bonaparte kennen, zunächst Napoléons Bruder Joseph. Sie stellte ihn ihrer noch unverheirateten Schwester Julie vor und aus den beiden wurde ein Paar.
Désirée selbst aber verliebte sich in Josephs Bruder Napoléon und war von 1795 bis 1796 mit ihm verlobt.
Da aber Désirée von Napoléon enttäuscht wurde, ging die Verbindung bald wieder auseinander. Er lernte in Paris die Witwe Joséphine de Beauharnais kennen und heiratete diese am 9. März 1796.
Getröstet wurde Désirée in dieser Situation von Napoléons General, Jean Baptiste Bernadotte, der sie davon abhielt, durch einen Sprung in die Seine Selbstmord zu begehen.
Schließlich heirateten die beiden am 17. August 1798. Ihr Sohn Oscar kam ein Jahr später zur Welt.
Ihren Aufstieg von der französischen Bürgertochter zur schwedisch-norwegischen Königin und damit zur Stammmutter einer Dynastie, die noch heute den schwedischen Thron innehat, verdankt Désirée Clary der Französischen Revolution und dem Machtstreben zweier Bürgersöhne – nämlich: Napoléon Bonaparte und Jean Baptiste Bernadotte - dem späteren König Karl XIV. Johann von Schweden. Damit begann die Dynastie der Bernadotte.
In Schweden war in jener Zeit die königliche Nachfolge in Frage gestellt. Die schwedischen Fürsten hatten ein gutes Verhältnis zu Bernadotte und Vertrauen in ihn. So adoptierte ihn das kinderlose schwedische Königspaar als Kronprinz unter dem Namen Karl Johann.
1818 wurde er
zum König gekrönt und somit wurde Désirée unter dem Namen Desideria Königin von Schweden und Norwegen.
1860 starb Désirée nach einem Theaterbesuch ganz plötzlich auf der Treppe des Stockholmer Schlosses. Ihr Sohn Oscar übernahm später den Thron und das schwedische Königshaus trägt auch heute noch den Namen Bernadotte.
Über das Leben von Désirée gibt es einen Roman von Annemarie Selinko mit dem Titel „Désirée“ und Désirées Leben lieferte auch Stoff für zahlreiche Filme.

06 Februar 2023

Terminvorschau 2023

Auch im laufenden Museumsjahr 2023 freuen wir uns auf viele Besucher in unserem  Napoleonmuseum. Hier einige Veranstaltungstermine:

12. März                 Saisonstart

20. und 21. Mai    NÖ Museumsfrühling Napoleonmuseum geöffnet

30. Juni                214 Jahre Schlacht bei Wagram, Gedenkmesse im Sahulka Park, 
                                  
Kranzniederlegung beim Kriegerdenkmal

 1. Juli                    Ferienspiel im Napoleonmuseum
                                 Bunter Abend im Museumsgarten

 7. Oktober          Lange Nacht der Museen

 4. November     Weihnachtsmarkt „ Kunsthandwerk“

26. November    Saisonende

16 Dezember 2022

Frohe Weihnachten 2022

Allen unseren Freunden und Gästen des Napoleonmuseums wünschen wir stimmungsvolle und geruhsame Weihnachtsfeiertage und  einen guten Rutsch in ein erfolgreiches Jahr 2023



24 November 2022

2. Dezember 1805 - Dreikaiserschlacht in Austerlitz

Der 2. Dezember 1805 ist für Napoleon der erste Jahrestag seiner Krönung zum französischen Kaiser.  Exakt ein Jahr nach der Kaiserkrönung fand am Pratzeberg zwischen Brünn und Austerlitz in Mähren die Drei-Kaiser-Schlacht statt zwischen den Armeen von Kaiser Napoleon I. (Frankreich), Kaiser Franz I. (Österreich) und Zar Alexander I. (Russland).
Diese Dreikaiserschlacht gehört zu den Koalitionskriegen, die auch napoleonische Kriege genannt werden. Koalitionskriege deshalb, weil nach der französischen Revolution verschiedene Koalitionen (Zusammenschlüsse verschiedener Staaten) gegen Napoleon und damit Frankreich gekämpft haben.
Die Koalitionen versuchten Napoleon zu stürzen, denn er bedrohte die
alten Machtverhältnisse in Europa (die Machtverteilung auf z. B. einen Kaiser).
Im April 1805 schlossen sich Russland und Großbritannien zu einer Koalition zusammen, um Holland und die Schweiz zu befreien. Später schloss sich auch Österreich dieser Koalition an.
Durch einen
Fehler der Kommandeure der russischen und österreichischen Armee, gelang es Napoleon, am 13. November 1805 Wien einzunehmen. Danach bewegten sich alle drei Armeen (Österreich, Russland und Frankreich) in Richtung Brünn im heutigen Tschechien. 

Dieser Feldzug von 1805 endete schließlich im dritten Koalitionskrieg in Austerlitz.
Zu Ehren der Opfer, die in der von Napoleon siegreichen Schlacht bei Austerlitz am 2. Dezember 1805 ihr Leben ließen, wurde der Grabhügel des Friedens errichtet.
Im Inneren des Grabhügels befindet sich eine Kapelle mit einem Totenhaus mit Gebeinen Gefallener.

11 November 2022

Napoleon in Wien

In den Koalitionskriegen wurde Wien zweimal von Napoléons Truppen eingenommen.
Die erste Besetzung am 13. November 1805 verlief kampflos.
Nachdem Österreich im August 1805 mit Schweden dem Bündnis zwischen England und Russland beigetreten war (dritte Koalition gegen Frankreich), erklärte Frankreich am 23. September 1805 Österreich den Krieg und im November 1805 bereitete sich Wien auf eine Besetzung vor.
Am 13. November kamen drei französische Marschälle mit weißer Fahne über die Taborbrücke, die damals einzige und stark verteidigte Donaubrücke, und überzeugten den österreichischen Befehlshaber, dass der Krieg eigentlich schon vorbei sei.
In der Zwischenzeit konnte die französische Armee ungehindert einziehen und wurde von der Bevölkerung eher neugierig als ablehnend begrüßt. Napoléon, der tags darauf im Schloss Schönbrunn Quartier bezog, ließ denn auch 10.000 Männer der Wiener Nationalgarde bewaffnet und überließ ihnen später bei seinem Abzug wieder das unbeschädigte Waffenarsenal. Vorher war zwischen Frankreich und Österreich der Friede von Pressburg geschlossen worden.

Die zweite Besetzung Wiens im Mai 1809 hingegen gelang nur nach schwerem Beschuss der heutigen Altstadt; Napoléon bezog wieder Schloss Schönbrunn.
Kurz darauf hatte Napoléon in der Schlacht bei Aspern seine erste größere Niederlage zu verkraften, der jedoch sechs Wochen später der Sieg bei Deutsch-Wagram folgte.
Französische Offiziere begleiteten den Sarg des verstorbenen Joseph Haydn.
Der Kaiser der Franzosen feierte am 15. August 1809 seinen 40. Geburtstag in Wien; alle Kirchenglocken läuteten.
Insgesamt blieb Napoléon bei seinem zweiten Aufenthalt rund fünf Monate in Wien und regierte von Schönbrunn aus. 
Es ist dokumentiert, welche Räume des Schlosses vom französischen Kaiser bewohnt wurden:
Der Zeremoniensaal diente als Audienzzimmer, der Blaue Chinesische Salon als Wohnzimmer; das Vieux-Laque-Zimmer wurde als Salon oder auch als Schreibzimmer verwendet, das anschließende als Schlafzimmer - heute als Napoleonzimmer bezeichnet; das Porzellanzimmer wurde von ihm wie schon von Maria Theresia als Arbeitszimmer benutzt.

Napoleon beschwerte sich bei seinen Schönbrunn-Aufenthalten zwar über die mangelnde Ausstattung, dennoch war er von der „wahrhaft königlichen Residenz“ beeindruckt.
Er besuchte mehrfach das Schönbrunner Schlosstheater, seine Ankunft wurde immer mit einem Trommelwirbel angekündigt, danach nahm er mit dem Textbuch in der Hand in seiner Loge Platz. 

-->  Napoleon kämpft --> interessantes Video 

25 September 2022

Lange Nacht der Museen 2022

Auch heuer präsentieren wir unser Museum im Rahmen der Langen Nacht der Museen.
Termin: 1. Oktober 2022, 18:00  bis 01:00 Uhr.
Ort: Erzherzog Carl Haus, 2232 Erzherzog-Carl Straße 1
PROGRAMM:
19:30 Uhr und um 22:00 Uhr Traditions-Infanterieregiment Nr. 3 Erzherzog Carl
Feldlager und Vorführungen - die Grenadiere bringen historisches Flair in den Museumsgarten.

20:30 Uhr und um 21:30 Uhr Vortrag Erzherzog Carl und die Schlacht bei Wagram
Es wird die Rolle von Erzherzog Carl im Jahre 1809 und während der Schlacht erläutert.

21:00 Uhr und um 21:30 Uhr (und auf Anfrage) Museumsführungen

05 August 2022

Napoleonmuseum zu Gast im Landesmuseum NÖ

Der interessante Blog von Frau  Prof.in Dr.in Elisabeth Vavra des Landesmuseum NÖ berichtet in diesem Monat von der aktuelles Präsentation unseres Hauses in St. Pölten.
Neben der Abbildung einiger unserer Leihgaben wird die Geschichte unserer Heimatgemeinde sehr anschaulich beschrieben.
Es wird ein eindrucksvolles Bild des Erzherzog-Carl-Hauses mit den Ausstellungsräumen des Heimat- und des Napoleonmuseums vermittelt!

zum MuseumsBLOG --> 


26 Juli 2022

Historische Tage

Vor 213 Jahren tobte die Schlacht von Wagram auf dem Marchfeld in der Ebene zwischen der Donauauenregion Lobau und der niederösterreichischen Ortschaft Deutsch-Wagram in unvorstellbarer Härte.
Wie jedes Jahr gab es auch heuer die Gedenktage mit Gottesdienst und Kranzniederlegung.
Für alle historisch Interessierten hier ein paar Links zu weiterführenden Informationen:


03 Juli 2022

Ein lustiger Nachmittag im Napoleonmuseum

Nachdem im Rahmen der Historischen Tage 2022 am 2. Juli vormittags die spannende Buchpräsentation zum Thema: „Archäologische Zeugnisse der Schlacht von Wagram“ erfolgt war, gab es nachmittags für die Kinder ein unterhaltsames Ferienspiel.
Waltraud Toman und Helga Szivatz hatten Bastelmaterial und historische Kostüme, sowie Bücher und Bilder für die jungen Besucher vorbereitet - Süßigkeiten wurden natürlich auch nicht vergessen!
Nach kurzem Kennenlernen gab es einen Rundgang durch das Museum und dann durften sich die Kinder, welche dies wollten, als Prinzen und Prinzessinnen (natürlich mit Krönchen!) verkleiden.
Im Garten wurden dann Orden gebastelt und Ausmalbilder von den Kleineren coloriert.
Getränke und Kuchen waren zur Stärkung der jungen Künstler bereitgestellt.


Auch Frau Bürgermeisterin Mühl-Hittinger besuchte die jungen Museumsgäste und deren Eltern.
Mit besonderer Begeisterung hörten die Kinder die interessanten Ausführungen von Oberstleutnant Wolfgang Lachnit und seinen Soldaten des IR3, welche erläuterten, wie beschwerlich das Soldatenleben ist und wie schwer auch deren Ausrüstung ist (Tornister, Decken, Trinkflasche, Waffen und Munition, etc.) .
Die Kinder bedankten sich für die Erklärungen.
Eine unserer edlen Prinzessinnen durfte den Soldaten (mit Hilfe von Helga Szivatz) einen Ehren-Orden des Napoleonmuseums "Pour le Merite" an die Heldenbrust heften!
Auch das Lagerleben der Soldaten zur Zeit von Napoleon und Erzherzog Carl wurde im sommerlichen Museumsgarten nachempfunden!
Die Feldküche versorgte die Soldaten mit Schinkenfleckerln und dann ging es an die Arbeit.
Angeleitet von den Archäologen wurde eine Lagergrube ausgehoben und dann mit Ästen und Laub abgedeckt, um als Unterkunft zu dienen.
Waltraud Toman brachte den Helden eine ihrer selbstgebackenen Napoleontorten, die auch den Gästen kredenzt wurde und allgemeinen Zuspruch fand!

Bilder vom Ferienspiel 2022:












 

15 Juni 2022

Ferienspiel am 2. Juli 2022, 14-16 Uhr

Nach zweijähriger Pause gibt es heuer wieder ein Ferienspiel für Kinder!
Termin bitte vormerken: Samstag, 2. Juli 2022, 14-16 Uhr

Unser Ziel ist es, Freude und Spaß an Kultur und Geschichte so früh wie möglich zu wecken – und zu erhalten. 

Wir haben ein Programm entwickelt, welches das Lernen und Verstehen historischer und kulturgeschichtlicher Inhalte nicht durch passives Zuhören, sondern durch aktives Tun wie Experimente, Spiele oder Rätsel vermitteln soll.
Das aktionsreiche Programm unseres Ferienspiels mit Rätselrallye, etc. wird von erfahrenen Museumspädagoginnen entwickelt und ist für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren geeignet. Für jüngere Geschwister gibt es Ausmalbilder, Stifte, Bastelmaterial etc.
Das Programm bietet altersadäquat Einblick in das Leben und Wirken Napoleons, einer der schillerndsten Persönlichkeiten der Weltgeschichte.
Um sich in die damalige Zeit zu versetzen, probieren die jungen Prinzessinnen und Prinzen Kleider im Stile der napoleonischen Zeit – natürlich gibt es auch Krönchen für die edlen Damen!
Es werden jedoch auch die Lebensumstände der von Napoleons Feldzügen unmittelbar betroffenen einfachen Soldaten beleuchtet. Auch einen Besuch des Infanterieregimentes IR 3 erwarten wir!
Die virtuelle Ausstellung über die S8-Grabungen der ASFINAG auf dem Gebiet des ehemaligen Schlachtfeldes von 1809, wo man mittels Touchscreen die Arbeit der Archäologen nachvollziehen kann und selbst über die Schichten der Grabungsebenen navigieren kann, werden wir testen.

Mag. Helga Szivatz und Waltraud Toman
Museumspädagoginnen