Die Bundesregierung hat den Lockdown bis 2. Mai verlängert. Das bedeutet für unser Napoleonmuseum, dass wir frühestens ab 9. Mai wieder jeden Sonntag von 10 bis 16 Uhr öffnen können! Bitte noch durchhalten - auch wir freuen uns auf die Wiedereröffnung!!!
13 April 2021
31 März 2021
Hochzeit von Napoléon und Marie-Louise
Nach der Stellvertreterhochzeit trat Marie Louise ihre Reise nach Frankreich an.
Napoleon erwartete seine Braut voll Ungeduld in Compiègne und als sie mit ihrem Tross nach 14 Tagen endlich herannahte, ritt er ihr spontan entgegen.
Er traf die Kolonne beim Pferdewechsel an einer Poststation und stieg kurzerhand in ihre Kutsche ein. Nachdem sie sich vom ersten Schreck erholt hatte, zeigte sich Marie Louise angetan vom guten Aussehen ihres Gemahls. Napoleon beschloss nun, die vorbereitete Ankunftszeremonie ausfallen zu lassen und mit seiner Braut sofort nach Compiègne zu fahren, wo er sie - ganz außer Protokoll - noch in dieser Nacht zu seiner Frau machte. Napoleon wurde seinem Ruf als hervorragender Liebhaber offenbar auch bei Marie Louise gerecht.
Im ersten Brief, den sie nach der vorgezogenen Hochzeitsnacht an ihren Vater schickte, war die Verzweiflung, die sie noch kurz zuvor empfunden hatte, euphorischen Gefühlen gewichen:
Napoleon liebe sie sehr und sie erwidere diese Liebe, schrieb eine sichtlich glückliche junge Frau.
14 März 2021
Großzügige Schenkung der Familie Wimpffen
Ein Gemälde von Clara von Wimpffen
"Berthier
und Wimpffen bei Znaim 1809",
wurde dem Napoleonmuseum von der Familie von Wimpffen großzügig geschenkt.
Direktor Rupert DERBIC freute sich, da
dieses Bild in mehrfacher Hinsicht etwas Besonderes ist:
- es stammt von der
bekannten Malerin Clara von Wimpffen, deren Familie
Both von Botfalva zum alten ungarischen Adel gehörte. - Neben der schillernden
Persönlichkeit der Malerin ist das Gemälde von besonderer Bedeutung: Es zeigt das
Treffen der beiden Generalstabschefs Wimpffen und Berthier bei Znaim. Was hat das mit Deutsch-Wagram und unserem
Museum zu tun?
- Erstens erlangte Österreich durch die Schlacht von Wagram wieder Respekt bei Napoleon, der dieses Treffen erst ermöglichte und
- zweitens verbindet das Bild die beiden Schwerpunkte - Napoleon und die französische Armee sowie Erzherzog Carl und die österreichische.
- Drittens erfolgte kurz nach diesem Treffen am Nachmittag des 11. Juli 1809 die Verkündung des Waffenstillstandes. Damit endete dieser Konflikt auf dem Schlachtfelde, aber erst der Frieden von Schönbrunn, fast ein halbes Jahr später, sollte unserem Land wieder Frieden bringen.
10 März 2021
11. März 1810 - Stellvertreterhochzeit in Wien
Da Napoléons 1. Gattin Joséphine keine Kinder mehr bekommen konnte, führten
bündnispolitische Überlegungen und das Thronfolgeproblem 1810 dazu, dass Napoléon
eine neue Gattin suchte.
Dabei kamen nur drei Kandidatinnen in die nähere Auswahl: eine sächsische
Prinzessin, eine Schwester des russischen Zaren Alexanders I. und Marie-Louise,
die Tochter des österreichischen Kaisers Franz I.
Aufgrund des Österreichisch-Französischen Krieges von 1809 gab es zunächst gegenüber
Marie-Louise Vorbehalte, doch Napoléon betraute Marschall Louis-Alexandre
Berthier mit der offiziellen Überreichung des Heiratsantrages. Ende 1809 war Berthier vom französischen Kaiser zum Fürsten von Wagram (!) ernannt
worden. Im Februar 1810 brach er nach Wien auf und am 7. März erschien Berthier
vor Kaiser Franz I. und bekräftigte in seiner Rede, dass Frankreich eine Aussöhnung
mit Österreich suche.
Franz I. stimmte zu und Marie-Louise musste sich hier den
Vorstellungen der Dynastie beugen.
Am
11. März 1810 fand in der Wiener Augustinerkirche eine Stellvertreterhochzeit *) zwischen der achtzehnjährigen Erzherzogin Marie-Louise und Napoléon statt.
Der nicht anwesende Napoléon ließ sich von Erzherzog Carl (Onkel der Braut) vertreten, der ihm im Französisch-Österreichischen
Krieg von 1809 noch als Gegenspieler gegenübergestanden hatte.
Napoléon selbst hatte ihn in einem Brief vom 25. Februar 1810 für diese Aufgabe ausgewählt und Berthier zu einer Audienz zum Erzherzog geschickt, um seiner Forderung nochmals Nachdruck zu verleihen.
Die österreichische Kaiserin Maria Ludovika begleitete Marie-Louise zum Altar, wo sich „der Erzherzog Prokurator und Marie-Louise gegenseitig die Ringe an die Finger steckten“ - so das Hofprotokoll am darauffolgenden Tag. Bei der Zeremonie wurden insgesamt zwölf Eheringe geweiht, da am Wiener Hof die Fingerstärke des französischen Kaisers unbekannt war. Die Ringe wurden mit auf die Reise nach Frankreich geschickt und sollten – so sah es das Protokoll vor – von Marie-Louise an Napoléon übergeben werden.
*) Eine
Trauung per Stellvertreter ist eine Eheschließung,
die formgültig vollzogen wird,
obwohl einer der Brautleute
bei der Trauung nicht persönlich zugegen ist.
Ein Stellvertreter
des abwesenden Partners gibt dabei
per procurationem (kraft Vollmacht) in
dessen Namen
und Auftrag das Jawort ab, mit dem die Ehe
zwischen dem abwesenden
und dem anwesenden Partner
als geschlossen gilt.
die formgültig vollzogen wird, obwohl einer der Brautleute
bei der Trauung nicht persönlich zugegen ist.
Ein Stellvertreter des abwesenden Partners gibt dabei
per procurationem (kraft Vollmacht) in dessen Namen
und Auftrag das Jawort ab, mit dem die Ehe
zwischen dem abwesenden und dem anwesenden Partner
als geschlossen gilt.
05 März 2021
Das Erzherzog Carl-Denkmal
Bei einem Spaziergang am Burgring, vor der Hofburg am Heldenplatz ist das Denkmal von Erzherzog Carl - gegenüber dem Denkmal von Prinz Eugen - ein besonderer Blickfang.
Der Bildhauer Anton Dominik Fernkorn hat das imposante Reiterstandbild geschaffen. Der Sockel stammt von Eduard van der Nüll.
Das 10,5-tonnenschwere Denkmal steht auf nur zwei handtellergroßen Flächen. Beim Prinz Eugen-Denkmal ist Fernkorn, bedingt durch Krankheit, diese Meisterleistung nicht mehr gelungen, dort steht das Pferd auf drei Punkten, nämlich auch noch auf seinem Schweif.
Die Enthüllung fand in Gegenwart von
Kaiser Franz Josef am 21. Mai 1860 statt.
Am Tag der Enthüllung wurde der Bildhauer Fernkorn in den Ritterstand erhoben.
Interessant ist auch, wie man während des Zweiten Weltkriegs das bedeutende Standbild des Siegers von Aspern vor Bombenangriffen schützte - es wurde eingemauert.
Nach Kriegsende wurden die Schutzmauern von Arbeitern wieder entfernt.
Das Bildarchiv der ÖNB zeigt eine bildlich-animierte Gegenüberstellung 1946 : 2019
28 Februar 2021
Vor 221 Jahren starb EH Carls Vater Kaiser Leopold II.
Am 1. März 1792, bereits eineinhalb Jahre nach seiner Thronbesteigung starb Kaiser Leopold II. - der Vater von EH Carl -plötzlich im Alter von nur vierundvierzig Jahren in Wien.
Die wahrscheinlichste
Todesursache war Rippenfellentzündung.
Der schnelle
Verlauf seiner tödlichen Krankheit führte zum Gerücht, dass er vergiftet worden
war, was von heutigen Historikern nicht bestätigt wird.
Leopold
war verheiratet mit Maria Ludovica, Tochter König Karls III. von Spanien aus dem Hause Bourbon. Die beiden hatten am 5. August 1765 in Innsbruck geheiratet, doch die Hochzeit wurde vom unerwarteten Tod des Vaters, Kaiser Franz Stephan überschattet, der während des Aufenthaltes in der Tiroler Hauptstadt an einem Schlaganfall verstarb (und Maria Theresia zur Witwe wurde).
Nach dem Tod seines Vaters Franz I. Stephan übernahm Leopold die Herrschaft im Großherzogtum Toskana.
Als sein Bruder Joseph II. starb, folgte er als Herrscher in den Erblanden und als Kaiser nach.
Dritter Sohn war der ruhmreiche Feldherr Erzherzog Carl von Österreich.
Kaiser Leopold starb in den Armen Ludovikas, die ihm zwei Monate später nachfolgen sollte. In der Kaisergruft in Wien stehen ihre Särge nebeneinander.
25 Februar 2021
Die Geschwister von EH Carl
Zum Zeitpunkt der Krönung seines Vater Leopold II. war er 19 Jahre alt.
EH
Carl stammte aus einer kinderreichen Familie. Insgesamt gebar seine Mutter Maria Ludovika von Spanien 16 Kinder, von denen jedoch nicht alle das Erwachsenenalter erreichten.
Auf einer zeitgenössischen Lithographie sieht man den jungen EH
Carl mit der Nr. 7 im Kreis seiner Familie.
21 Februar 2021
Wer war Erzherzog Carl von Österreich?
Vielleicht interessieren Sie auch Details aus dem Leben des "Privatmannes" Erzherzog Carl Ludwig Johann Joseph Laurentius von Österreich, Herzog von Teschen ?
und war der dritte Sohn des Großherzogs der Toskana und späteren Kaisers Leopold II. und der Maria Ludovica von Spanien.
Er war der jüngere Bruder von Kaiser Franz II./I. und um
11 Jahre älter als sein Bruder Erzherzog Johann .
Seine Großeltern waren Maria Theresia und
Kaiser Franz I. Stephan .
Vor allem wegen
einer seit dem Säuglingsalter bei ihm bestehenden Epilepsie und den daraus resultierenden körperlichen
und seelischen Beeinträchtigungen war er zuerst von seinem Vater
für den geistlichen Stand bestimmt worden, interessierte sich aber stets viel
mehr für alles Militärische.
Nachdem sein Vater Kaiser geworden war verließ er Florenz und
nahm am 9. Oktober 1790 in Frankfurt an dessen Krönung teil.
05 November 2020
Lockdown im Museum
Früher als geplant müssen wir heuer unser Haus - coronabedingt - für
Besucher sperren.
Wir hoffen, Sie alle im nächsten Jahr wieder begrüßen zu
dürfen - bitte bleiben Sie gesund!
04 August 2020
Sommer im Napoleonmuseum
Diese Blätter wurden 10mal im Jahr (zum Preis von 20 öS) herausgegeben und informierten über kulturhistorisch Interessantes aus unserer Heimatgemeinde.
08 Juni 2020
Unser ältester Museums-KATALOG wurde gefunden!
verfasst von Prof. Otto Schilder dem damaligen Museumsleiter.
Im Zuge der Übersiedlungen seit der Museumsgründung wurden die Objekte sehr sorgfältig verwahrt und teilweise erst jetzt wiederentdeckt.
Besonders interessant sind die einleitenden Ausführungen von
Prof. Schilder, die die Entwicklungsgeschichte unseres Museums betreffen.
Beigelegt war auch eine handschriftliche Widmung an seinen
Mitarbeiter.